Lorenzkirchlein, lieb von allen,
heut soll Dein Geläute schallen
weithin über Feld und Flur;
laß der Klänge Perlenschnur
bis zur Dornburg, wo die Wege
führen durch das Waldgehege,
läuten, wenn die Stürme wehen,
oder wenn die Schnitter mähen,
wenn die hübschen Hähne krähen
kräftig bis zum hohen C,
oder wenn im Abendschein
Wisper eilt zum Vater Rhein.
Glockenklang vertreibt das Weh...
aber wenn des Daseins Schwere
mündet in das Miserere,
klingt vom Kirchturm Trost herab
in das frische Christengrab.
Glocken klingt zum Wolkenthron,
wo Maria mit dem Sohn
auf das Dörfchen niederschaut,
ob im Tal der Nebel braut,
oder ob die Sonne lacht;
euer Dreiklang singt und sagt:
"Gott hat alles wohl gemacht!";
23. März 19 C <> M <> B 52
Zeta / Montepreso