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Vater Rhein im Sternenschein

Vater Rhein im Sternenschein

Rot versinkt des Tages Schimmer,
grüßend zieht vorbei wie immer
nimmermüde Wasserflut,
die vom deutschen Rebenstrande
hin zum fernen Niederlande,
wo die kühle Nordsee grollt,
ihre raschen Wogen rollt.
Und die Nacht in stiller Feier
wirft den goldnen Sternenschleier
droben um den Niederwald.
Jede Welle wird zum Sterne,
daß davon in blauer Ferne
selbst des Mondes Horn erbleicht.

Von dem Wandertrieb gezogen
glitzern hell des Rheines Wogen.
Weiße Flocken fallen sacht.
Frierend steht dabei ein Ferge...
Alberich und seine Zwerge
bei dem Nibelungenhort
wissen nichts von Ruh und Schlaf,
daß kein Dieb ihn trage fort. -
Schöner ist der Rhein wohl nimmer
als im stillen Sternenschimmer,
wenn am Riff die Welle schäumt
und im Schnee der Weinstock träumt. -

Ruhig liegen Straß' und Häuser,
wie der Rotbart im Kyffhäuser
schlafen Dorf und Städtchen fest,
heimwärts ziehn die letzten Zecher
müde zu dem warmen Nest.
Kater klettern um die Dächer,
bis der Wecker rasselnd schreckt
und das Morgenrot sie neckt.