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Mein milchweißer Mincio!

Mein milchweißer Mincio!

Au! Jetzt hast du mich gekratzt, nein geimpft! Genau drei blutige Striche sind an meinem Unterarm zu sehen. Pfeilschnell ist Mincio unter den Tisch gesprungen mit der unschuldigsten Miene; das sind seine Dschungelmanieren, die ihm angeboren sind und die er auch als Haustier immer noch nicht ablegt, hier oben bei kultivierten Mitteleuropäern im schönsten deutschen Gau. Immerhin verdient Mincio gewiß einige Beachtung, zumal es doch im Rheingau an Katern nicht fehlt, die eine Beschreibung verdienen; ich meine nicht die greulichen grauen Kater, die oft am Aschermittwochmorgen, aber auch sonst im Laufe des Jahres bei den Riesenfässern schlummern und schnurren. Aber mein Mincio hat ein weiches milchweißes Fell und verschmäht durchaus die alkoholischen Unsitten. Schon mancher hat ihn gelobt und gestreichelt, so treu ist er!

Sammetweich und leise
von der Speicherfahrt
schleicht der Schreck der Mäuse
schnurrt und streicht den Bart;

Aber zum gemütlichen Hauswesen gehört jedenfalls ein Kätzchen, zudem sind die Katzen steuerlich noch nicht erfaßt. Wie die Diebe die Polizei, so fürchten die Mäuse meinen Bravmann. Vielleicht haben seine Ahnen schon hier im Niederwald das Jagdrecht auf Feldmäuse ausgeübt, lange bevor man an das Nationaldenkmal dachte, als die Germanen noch Keulen schwangen und Met schlürften. Mincio liebt andere Erfrischungen, die im Stall ihre Quelle haben.