Komp. von Hans Wendl, Passau
Im Felsentempel ob der Lahn
der Glaubensbote liegt,
der unsrer Ahnen Götzenwahn
durch Wahrheit hat besiegt;
Sankt Lubenz hat den Gau geweiht
der heiligsten Dreifaltigkeit,
die mutig Du bekennen mußt
im Kreuz auf Stirne, Mund und Brust!
Sein Leichnam moselabwärts trieb
zum Rhein und auf der Lahn;
beim Reckenforste stehen blieb
mit seiner Fracht der Kahn.
Dietkirchen ward sein Heiligtum,
wo still beim Tabernakulum
die Ampel brennt und unsichtbar
viel Engel hüten den Altar.
Wir beten das Geheimnis an,
das kein Geschöpf begreift,
das Kreuz soll krönen unsre Fahn',
solang zum Rheine läuft
die Lahn durch unser Heimatland,
wo Lubenz predigte, gesandt
von Gott, den unsre Zunge preist
als Vater, Sohn und heil'gen Geist.
Auch Nikolaus, der Schifferfreund,
im Lahngau Wache hält;
sein Krummstab scheucht den bösen Feind,
den Fürsten dieser Welt;
was uns erfreute, was verdroß;
im Raume zwischen Lahn und Schloß,
das stellen im Gebet und Reim
wir traulich dem Patron anheim.
Sankt Lubenz und Sankt Nikolaus
mit Eurem Kreuzpanier
oh segnet unser Herz und Haus,
dieweil wir singen hier,
daß unbeirrt vom Geist der Zeit
wir dienen der Dreifaltigkeit,
als unserm Allerhöchsten Gut,
bis unser Leib im Grabe ruht!