Erntezeit - bevor es Mähdrescher gab..
Lachende Bläue, heilige Weihe
atmet aus Ähren feucht;
Schnitterin, flink und leicht,
hebt mit der Sichel die Garben.
goldene Garben starben
um uns zu geben
Nahrung und Leben.
Herrliche Beute, frisch wie die Bräute
treten die Mägde an,
Kopftuch und Korb und Kann’
tragen sie mit unter Schweigen,
Arme den Acker umschleichen
laßt sie gewähren,
Ruth las die Ähren.
Pickende Krähen! Losung heißt „mähen!“
Blitzend die Sense fährt,
Gott hat das Brot vermehrt
dankt Ihm ihr Völker und Länder!
Gott ist ein großer Verschwender.
Bauer und Ritter
jauchzt Ihm zur Zither!
Seht wie der Michel winkt mit der Sichel!
Aber die blonde Maid
gibt in dem Erntekleid
gar nichts auf Gruß und Gebärden,
Ernte heißt Müh’ und Beschwerden,
spät bei der Linde
ruht das Gesinde.
Stoßt in die Hörner, erntet die Körner!
schwer ist die Arbeitslast,
Sonntag bringt Ruh und Rast.
Wenn sie zum Bildstock wallen
werden die Lieder erschallen.
Voll sind die Scheunen,
Sonne muß scheinen.