Gedicht aus der Zeit als Pfarrer im Hochtaunus
Ruinen trauern
im stillen Forst.
Wo Ritter wohnten,
ein Falkenhorst
in morschen Mauern,
vom Sturm zerzaust...
Wo Federn fliegen,
ein Uhu haust.
Von hier zum Waldweg
hat oft gelugt
der Blick nach Beute. -
der Ritter flucht,
weil nichts sich zeigt.
Ich steh’ und schaue;
die Grille geigt
bei Haselsträuchern
und Nadelstreu,
wo Hufe klangen
und Kampfgeschrei.
Hier schwang man Humpen,
hier scholl Gesang.
Man sah beim Bechern
sein Paradies...
doch mancher seufzte
hier jahrelang
vom Glück gemieden
im Burgverließ...
Die Tannen träumen
beim Mauerrest,
wo Drosseln singen
im weichen Nest...
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Und stetig ritzen
die Jahre ein
viel Runenzeichen
im Hattstein-Hain.
Zentgraf, Taunuspfarrer 1937
Die Burg Hattstein (auch "Hazechenstein" oder "Hatzechinstein" genannt) ist der Rest einer Spornburg auf einem bewaldeten 665 m ü. NN hohen Bergsporn im Norden des Sängelberges zwischen der Gemeinde Schmitten im Taunus und deren Ortsteil Oberreifenberg. Außer einem auffälligen Graben um eine Erhebung sind heute nur noch wenige Reste einer Schildmauer zu erkennen. (Quelle Wikipedia)