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Hallgarter Hymne

Hallgarter Hymne

Ein Turm schaut von der Zange,
rechts grüßt uns Eberbach,
links Östrich Dach an Dach;
wie kühlt die warme Wange
ein Lüftchen lau und leise!
Zur Wirtschaft winken Sträuße,
ein Hypothekentilger
wär Labsal für den Pilger.

Heute ruht der blanke Pflug,
Werktagsarbeit gab’s genug,
heute laßt uns ruh’n und feiern.

Maria bringt die Freude
zur Hochzeit oder Kerb;
sei’s heiter oder herb,
ihr Bild ist Augenweide
den Schrötern, die seit Jahren
die Riesenfässer fahren
und rollen aus den Tiefen,
wo fest die Weine schliefen.

Kämpfer fanden hier die Ruh...
Massengräber decken zu
Russen- und Franzosenleichen.

Hier wohnt kein Galiläer
und die Türkei ist weit
und doch von Zeit zu Zeit
das Kana-Fest rückt näher;
kein Layerkrug für Gäste,
nur Edelwein zum Feste
ziemt für Apostelkehlen.
Kein Churfürst würde schmählen.

Friede heißt des Himmels Hort;
wermutbitter klingt das Wort
von dem Wahn des stolzen Korsen.

Hallgartens Edeltropfen
mag bis zum jüngsten Tag
verbannen Weh und Ach,
bis daß bei Petrus klopfen
die letzten Adamiten,
die ziehn mit graden Schritten
verbüßend Schuld und Scharten
hinauf zum Himmelsgarten.