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Gedicht an Hochwürden

Das Original
Das Original

1887 7. im Christmond 1937
Hochw. Herrn HENRICUS DECIUS, Pfr.i.R. zum goldnen Jubelfest
mit wärmsten Gruss und Glückwunsch gewidmet!


Kein Falter schwebt, es blüht kein Flieder,
nur Fensterblumen starren weiss;
und dennoch hört man Jubellieder,
weil Gott erfreut den Priestergreis.

Beim Herzenberg als lieber Knabe
lernt unter Linden er Latein
und schenkte Jugend, Herz und Habe
der Muttergottes ganz allein.

Auch sah man ihn im Tale schreiten
zur „Zur Mutter mit dem grossen Leid
das Auge schweift durch Weinbergsweiten,
die Seele dacht' ans Priesterkleid.- - -

Dich Lockten auf Apollo's Spuren
3/4= und 6/8=Takt. - . - . - .
Vor Acten und Registraturen
hat oft ein Grauen Dich gepackt!

Du konntest nicht bei sauren Beeren,
bei Ginsterbüschen nicht gedeihn;
wo die Kartoffel prangt in Ehren,
da fehlten Reben Dir und Rhein. -

Ein Herrgotts=Spielmann kann nicht kleben
am Diesseits, das vom Himmel trennt\;
Du darfst im Reich der Töne schweben
ein Bruckner an dem Instrument.

Gemeistert hast Du in Sonaten
die Notenköpfchen, dünn und dick,
in Moll und Dur stehn Deine Taten,
Dein Dasein nährt sich von Musik.

Wenn's Dörfchen lag in tiefen Schlummer,
erklang Dein Spiel noch in der Nacht.
Ein Missklang wär Dein grösster Kummer,
Du bist zum Organist gemacht!

Trägst heut den Jubelkelch in Händen,
den Dir die Makellose schenkt.......
oh wolle ein Momento spenden
dem, der dies schrieb und Dein gedenkt!

 

Mit 3mal Hoch klingendem
M A R I A  V I N C I T !
in steter Liebe und Verehrung
Ihr weyland Nachbar und treuer Freund:
apus Aqas Mattiacorum 7.12.937

Theodorus Maria Zentgraf, par...