Der Eßtisch ist kaum abmontiert,
nach einem kurzen Tischgebet
wird hastig drinnen angedreht,
daß alles starrt hypnotisiert
zum Fernseh-Apparate:
doch Sofie in dem Küchenraum
hält wenig von dem Flimmerschaum,
sie rafft die schmackhaften Patate
mit Knochenresten von dem Teller
für Praesto, unsern braven Beller.
Und Lotti mit den blonden Locken
putzt fleißig jetzt den Löffel trocken
und singt gar lustig La Paloma,
daß nebenan die gute Oma
herüberruft: „Wie wunderschön!“
„Du müßtest auf die Bühne gehn!“
jetzt treten sie zum Küchenfenster,
zum Fernseh, der gebührenfrei;
da sind nicht bleiche Bildgespenster,
nein! Hier ist Leben allerlei...
der Ladislaus vom Egerland,
klein wie Zachäus von Statur,
ist wieder einmal durchgebrannt
und klettert, wo er Äpfel fand;
und drüben auf des Jungreh’s Spur
durch knisterdürre Sträucher,
sieht man den Fuchs, den schlimmen Schleicher.
In tiefer Ruhe liegt der Wald,
d.h. wenn keine Büchse schallt;
ein Mädchen treibt zum Dorf die Kühe.
Kein Peitschenknall! - und sonder Mühe
der Traktorist, ein junger Mann,
rollt seine schwere Fracht bergan.
Und hoch in Wolken azurblau
Sabena überfliegt den Gau,
wo Korn und Klee stehn schnittbereit.
Das alles zeigt der Fensterrahmen,
ein Leben voller Farbigkeit
und Auto’s die vorüberkamen.
Vom Waldrand lösen sich zwei Wesen
im schwarzen Rock wie Kongolesen. -
Kein Ansager hat’s angesagt,
denn Nachbarschaft bleibt unverändert:
Kaplan mit Chef von weitem lacht;
drum Tassen her, die goldgerändert!
Das Gästebuch wird aufgelegt,
weil Lotti auf den Mokka trägt.