SuchenKontaktformular
Sie sind hier Home Pfarrer Zentgraf Gedichte Das Sickinger Waldschloss


Das Sickinger Waldschloss

Das Sickinger Waldschloss

Reime aus dem ritterlichen Rheingau vom Burgkaplan der Sauerburg - machmal auch Sickinger Waldschloß genannt..

Das Sickinger Waldschloss bei Kaub am Rhein
Reime aus dem ritterlichen Rheingau

Durch den Gau, der stolz im Wappen
Mainzer Rad und Rebe hat,
klirrte oft der Huf der Rappen
bei der Heimkehr aus der Stadt.
Ritter tranken aus dem Stiefel
und die Würfel rollten laut,
bis ein Kater hat miaut.

Sauerburg, verträumte Stätte,
Hügel rahmen rings dich ein,
deiner Wälder weite Kette
reicht zur Wisper und zum Rhein;
Sperber nisten im geborstnen
Bergfried, der noch aufrecht steht
und nach allen Seiten späht.

Wenn im Mai die Nachtigallen
singen nach dem schwülen Tag,
echot es in Hof und Hallen
wie ein Alleluja nach.
Aber auch im Schneegestöber,
wenn's auf alle Dächer schneit,
wohnt hier Waldeseinsamkeit.

Wie Schneewittchen bei den Zwergen
glänzt die Burg im Winterkleid,
hier sind noch daheim die Märchen;
weit vom Weltenlärm und Leid
führt man hier Kamingespräche
von der Dämmrung bis zur Nacht,
bis der Mond gemütlich lacht.

Sonntags, wenn die Burgkapelle
mütterlich empfängt die Schar,
schaut aus buntem Fenster helle
die Madonna zum Altar;
bis nach Waldeck eilt das Echo,
wenn vom Turm das Glöckchen klingt
und das fromme Völkchen singt.

Theomaria Zentgraf, Burgkaplan